Der Frühling steht vor der Tür, und es ist die perfekte Zeit, auf die schönsten Momente der letzten Monate zurückzublicken und Pläne für das neue Jahr zu schmieden. Eine unserer schönsten Wanderungen im letzten Jahr war die Tour auf dem Genießerpfad „Klösterle-Schleife“ im Schwarzwald, die wir Ende März 2024 unternommen haben und die ich euch heute empfehlen möchte.
Premiumwanderweg „Klösterle-Schleife“
Die Klösterle-Schleife ist ein Premiumwanderweg im baden-württembergischen Schwarzwald. Diese etwa 8 km lange Rundwanderung, gelegen im idyllischen Wolftal, führt von Bad Rippoldsau durch malerische Waldlandschaften, vorbei an fantastischen Ausblicken und zum Höhepunkt – dem beeindruckenden Burgbachwasserfall, einem der höchsten freifallenden, natürlichen Wasserfälle Deutschlands.
Unser Tag beginnt zeitig, da die Anfahrt nach Bad Rippoldsau-Schapbach etwa drei Stunden in Anspruch nimmt und wir schon am frühen Morgen starten wollen. Wir parken am Kurhausparkplatz in der Nähe des liebevoll angelegten „Rippoldsauer Kräutergarten“, der einen ersten Vorgeschmack auf die Schönheit der Region bietet.
Unser Einstiegs-Parkplatz am Kurhaus Bad Rippoldsau
Kurhausparkplatz
Schnapsbrunnen
Der Einstieg in die Runde überrascht bereits mit einem witzigen Detail: Ein Schnapsbrunnen, den Vorbeikommende auf Vertrauensbasis nutzen können. Diese Holzinstallation, die auf einem steinernen Brunnen installiert wurde, beinhaltet sowohl alkoholfreie Getränke als auch regionale Schnäpse und Biere, die im Brunnenwasser natürlich gekühlt werden. Bezahlt wird auf Vertrauensbasis – dieses Prinzip haben wir erstmals 2018 in England als „Run-by-trust“ kennengelernt. So früh am Morgen entscheiden wir uns jedoch, den Brunnen ungenutzt zu lassen und starten unseren Weg, begleitet von der frischen, klaren Morgenluft.



Schnapsbrunnen am Kurhaus-Parkplatz
Schnapsbrunnen Floßbindeplatz
Märchenhafte Pfade und stille Wälder
Die Wanderung führt auf naturbelassenen Pfaden durch ein Panorama aus dichten Wäldern, die mit ihren hoch aufragenden Tannen und moosbedeckten Steinen eine fast zeitlose Atmosphäre schaffen. Der Schwarzwald ist bekannt für seine vielfältigen Landschaften: weite Waldflächen, sanfte Hügel und plätschernde Bäche, die das Rauschen des Waldes begleiten. Frühlingserwachen liegt in der Luft. Ein leichter Nebel umhüllt die Landschaft und die Geräusche sind gedämpft, als ob der Wald noch schlafen würde. Die Atmosphäre ist einzigartig – es fühlt sich an, als gäbe es nur uns und den Wald, nichts weiter. Der Weg liegt vor uns, umrahmt von den hohen, alten Bäumen, die uns in eine eigene, abgeschiedene Welt führen.






Schießhüttele
Etwa 1,5 Stunden, nachdem wir gestartet sind, erreichen wir das „Schießhüttele“, einen malerischen Pavillon, der uns einen herrlichen Blick auf das Wolftal gibt. Dieser Ort ist perfekt für eine erste Rast und ein ausgiebiges Frühstücks-Picknick.



Der Burgbachwasserfall
Das Highlight der Tour ist zweifellos der Burgbachwasserfall. Der Weg dorthin ist bereits ein Erlebnis, da er unter anderem entlang einer steilen Felswand führt, die beeindruckend über dem Wanderweg thront. Über eine Steintreppe gelangt man direkt zum Fuß des Wasserfalls. Mit einer Hauptstufe von 26 Metern, davon 15 Meter frei fallend und einer Gesamthöhe von 32 Metern zählt er zu den höchsten freifallenden Wasserfällen in Deutschland. Dieser Anblick ist ein Magnet für Wanderer und Fotografen gleichermaßen, von denen wir hier schon deutlich mehr antreffen, als auf der bisherigen Strecke.
Etwas unterhalb des imposanten Wasserfalls stoßen wir auf den zweiten Schnapsbrunnen, der uns diesmal zu einer willkommenen zweiten Pause einlädt. Nach der Anstrengung des bisherigen Weges ist dieser kleine Rastplatz mit seinen Erfrischungen ein perfekter Ort, um kurz innezuhalten und den Ausblick zu genießen. Auch dieser Brunnen ist eine charmante Konstruktion aus Holz, die mit lokalen Getränken bestückt ist. Eine wirklich originelle Idee, die unserer Wanderung das i-Tüpfelchen aufsetzt!




Im Nachhinein erfahren wir, dass dieser Tag der Saisonauftakt für die Schnapsbrunnen ist. Unwissentlich haben wir den perfekten Zeitpunkt für unseren Ausflug erwischt und freuen uns umso mehr darüber, dass wir sie nutzen können.
Nach einem kleinen Small Talk mit anderen Wanderern setzen wir unseren Weg fort und sind etwa 4 Stunden, nachdem wir gestartet sind (davon zwei entspannten Rastpausen), wieder am Auto.
Schnapsbrunnen am Wasserfall
Rastort mit Getränke Bar gekühlt
Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
Um unseren Ausflug abzurunden, besuchen wir das etwa 30 Minuten entfernte Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Das Museum stellt historische Bauernhäuser und Gebäude aus der Region aus und gibt einen lebendigen Einblick in das Leben vergangener Jahrhunderte. Bei einem Rundgang durch die historischen Bauernhöfe, kann man erleben, wie im Schwarzwald vor bis zu 600 Jahren gewohnt, gelebt und gearbeitet wurde. Im Museum herrscht reges Treiben und die Atmosphäre ist voller Leben. In einigen der historischen Gebäude werden Vorführungen angeboten und es gibt Mitmach-Aktionen speziell für Kinder. Ein besonderes Highlight ist das Eselstreicheln, das bei unseren Jungs besonders gut ankommt – sie sind große Fans dieser Tiere. Die Vielfalt an gastronomischen Angeboten ist im Vergleich zu Freilichtmuseen, die wir auch kennen, beeindruckend – darunter ein Weinhaus, das ausschließlich Wein und Sekt ausschenkt. Martin holt uns ein Glas Sekt, und wir genießen es in der warmen Sonne, während Julian begeistert den Spielplatz erkundet. Gibt es einen besseren Weg, mitten im Frühlingserwachen seinen Tag zu verbringen?



Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof
Vogtsbauernhof 1
77793 Gutach
Zusammenfassung & Fazit
Wir empfehlen diese Wanderung uneingeschränkt – sie ist ein großartiger Tagesausflug, den wir für uns durch den Besuch im Freilichtmuseum und eine anschließende Übernachtung ergänzt haben. Die Landschaft ist einzigartig, selbst im frühen Frühjahr, und die Route bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Natur, Ausblicken und spannenden Wegen, die auch für durchschnittlich geübte Wanderer gut zu bewältigen ist.
Empfohlene Jahreszeit: März–Oktober
Dauer: ca. 3 Stunden (wir haben 4 Stunden mit 2 ausgiebigen Pausen und zwei Kindern im Alter von 13 und 9 Jahren gebraucht)
Distanz: 8.32km
Höhenunterschied: 430m